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Blogartikel und die Reaktion der Massen

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Man stelle sich vor, es würde einen interessieren und man verspüre die Intention, darauf zu reagieren. Ein klassisches Bild wohlgemerkt, eine reine Reaktion hervorgerufen aus einem bestimmten Interesse heraus. Inter „zwischen, inmitten“  + esse „sein“ = Interesse „teilnehmen an“ – Ich weiß, vielen in unserer heutigen Gesellschaft dürfte dieser Punkt vollkommen neu und teilweise unbekannt sein. Diese sollen doch bitte jetzt diese Seite verlassen und sich wieder ihrem geistigen Halbschattendasein zukehren.

Wie dem auch sei, wir waren bei Interesse und bei dem Punkt darauf zu reagieren. Nehmen wir zum Beispiel an, uns läuft des Tages ein qualitativ hochwertiger und geistig durchaus ansprechender Artikel über den Weg. So geschieht es bisweilen, dass wir, vielleicht aus purer Neugier oder einem inneren Drang heraus, diesen soeben gefundenen Artikel aus einer näheren Entfernung betrachten und ihn mit vollkommener Aufmerksamkeit durcharbeiten. Schon bei näherer Betrachtung des Artikels und unter normalen kognitiven Voraussetzungen sollte in uns der Gedanke zur Reaktion heranreifen und sich mit dem eifrigen studieren der einzelnen Wörter, Zeilen und Sätze der Wille in uns keimen, diese Reaktion in einer öffentlichen Form zu visualisieren. Wir klicken auf den Like-Button… Puhhh, welch hartes Stück Arbeit wir doch soeben verrichteten -Doch der Autor des Artikels wird es uns zu Gute heißen, dass wir überhaupt reagierten. Was anderes hätten wir doch nicht machen können. Immerhin zeigen wir damit unseren Freunden, dass uns ein Artikel besonders gut schmeckte und vielleicht rafft sich auch einer unserer Freunde dazu auf, nach dem Überfliegen des Artikels, diesen auf unserer Timeline zu kommentieren… oder auch zu liken oder zu retweeten oder zu gpluseinsen oder was auch immer, doch das kommentieren fällt im Großen und Ganzen innerhalb unseren Landes ein wenig dürftig aus.Ob dies ein stetig wachsender Trend oder lediglich ein Phänomen einer Generation unter Berücksichtigung saisonlaer Schwankungen ist, sei dahin gestellt. Fakt ist jedenfalls, die Frequenz und Häufigkeit von Kommentaren unterliegt einigen Schwankungen.

Kommentare sind Reaktionen

Nehmen wir einmal die großen Blogs mit ihren Stammkommentatoren von dieser Regel aus und konzentrieren uns auf die kleinen Blogs. Meiner Ansicht sind es (wie immer) gerade die kleinen, die unter dem Anstieg der Social-Media-Kompetenz hierzulande leiden und den Kürzeren ziehen werden. Unser eins sucht vielleicht noch ein wenig ausgiebiger und vor allem selbstständig nach Quellen, die auf seinem Interesse beruhen. Beobachte ich jedoch die Entwicklungen jüngerer Generationen, so muss ich vermehrt feststellen, dass das Wort der Masse mehr wiegt und Verweisungen (Likes, Shares, Tweets, whatever…) deutlich höher ins Gewicht fallen, als es momentan der Fall ist. Ähnlich verhält es sich auch mit den Blogkommentaren. Das Kommentieren und damit das reell aktive Reagieren auf einen Artikel stellt für mich die höchste Wertigkeit einer Reaktion dar. Ein ReTweet, Like, Share, G+ erfordert zwar auch eine Reaktion, nur kann ich diese auch noch fix mit dem Mauszeiger abgrasen, bevor ich die Seite wieder verlasse – Sie stellt also eine verminderte Reaktion auf ein Geschehen dar, welche jedoch nicht zu verachten ist da ein „Teilen“ dieser Art wiederum zu einem viralen Ereignis mutieren kann und im besten Fall zu Folgeerscheinungen und Folgereaktionen führen kann (positive wie negative).

Es ist also die Frage: „Mindert Social-Media die Bereitschaft zum kommentieren auf Blogs?“ Die Antwort: AUF JEDEN FALL!!! Wenn die Anzahl von Kommentaren äquivalent zu den Likes&Co wäre, würden wir uns gar nicht der Frage stellen, sondern uns an einigen Stellen vor Freude aus User-Generated-Contnent auf dem Boden rollen. Genauso verhält es sich mit den Kommentaren und Diskussionen, die sich weit weg von unserem Blog entwickeln und stattfinden – Auf Facebook oder G+. Gerade im Falle von GooglePlus stelle ich vermehrt eine rege Diskussionsfreude fest. Das Problem an der Geschichte ist, dass der Blogkommentar eine Konstante ist, während gerade Social-Networks und deren Nutzer einer kontinuierlichen Veränderung obliegen. Im Falle eines nachhaltigen Ökosystems eigentlich eine tödliche Konstellation – einer wird im jeden Fall ein äußerst finales Erlebnis verspüren.

Die Frage sollte eher in die Richtung gehen, wie man den Willen und die tatsächlichen Kommentare an anderer Stelle zusammenführen kann, ohne dabei einen Mehraufwand an die Leser zu übergeben, anstatt ein nahenden Tod heraufzubeschwören. Eine schöne Auflistung von 4 WordPress-Plugins zum Thema Social Comment hat Andreas Anfang September auf WP-Zone veröffentlicht. Ich gehe nicht davon aus, dass Blogkommentare in den nächsten 2 bis 5 Jahren sterben werden, doch ich denke schon, dass die tatsächliche Zahl sinken wird und sich die bisherige Art der Kommunikation auf eine andere Ebene verlagern wird – Da werden auch Do-Follow-Links nichts dran ändern 😛

Ein schönes Wochenende wünsche ich…


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